Leider gibt es aber auch gerade sehr viele Frauen, die der Meinung sind, sie hätten genug Erfahrung, Gefühl, Intuition um in kürzester Zeit einen Menschen in jeder Situation zu kennen und richtig einschätzen zu können.
Ich würde mal sagen, wenn sich zwei Menschen über einen Zeitraum von einigen Jahren kennen, sich sehr häufig sehen (also nicht durch Auslandsaufenthalte eigentlich getrennt sind), ihren beruflichen Kummer kennen, Einblick in die familiären Verhältnisse haben, im Kino, im Schwimmbad, beim Essen, beim Sport, beim Sex, bei Einstiegs-Sessions usw. gemeinsam Sinn und Unsinn getrieben hat, gemeinsam gelacht und geweint haben und damit die rosarote Brille durch die Klarsichtbrille ersetzt haben, haben eine gute Chance den Partner so gut zu kennen, dass er davon ausgehen kann zu wissen, wo und wie er dem Partner vertrauen kann und wo nicht.
In diesem Zeitraum hat man doch gemerkt, wo der Partner verantwortungsbewusst agiert, aber auch, wo er eventuell gedankenlos und blauäugig ist. Erst dann ist es, meiner Meinung nach, angebracht von Vertrauen zu sprechen. Alles was davor ist mag zwar sehr erotisch sein, hat aber mit der realen Person herzlich wenig zu tun.
Dann ist der Zeitpunkt gekommen, die Experimente zu wagen, welche an die Grenzen führen: an die Grenzen der eigenen Phantasie aber auch an die Grenzen der Phantasien des Dieners. Das unendliche Fallenlassen kann dann erst stattfinden und das Hochgefühl der gemeinsam erlebten Sexualität beiten.
In vielen kleinen Schritten nähern wir uns diesem Zustand - nicht jeden Tag aber immer wieder (und manchmals mit einigen Rückschlägen)