Samstag, 11. April 2015

Männermordende Frauen: Krieg ist Liebe – so sahen es die Amazonen

Die Lippen dünner als die von Angelina Jolie, die Oberweite ein wenig geringer. Ansonsten aber ganz Lara Croft. Die Vorstellung, die sich Männer in der Antike von einer Amazone machten, unterschied sich nicht grundsätzlich von der kraftstrotzenden Protagonistin im Computerspiel Tomb Raider und der von Jolie gespielten gleichnamigen Filmfigur. Sie waren stark, durchtrainiert und grausam – jene sagenumwobenen Frauen, die angeblich Krieg gegen Athen führten, vor den Toren Trojas kämpften und Alexander den Großen trafen.

Die griechischen Schriftgelehrten schilderten die schwer bewaffneten Amazonen als »männergleich« (Homer) und »wohlberitten« (Pindar). Sie sollen in einer männerfreien Gesellschaft gelebt haben oder zumindest in einer, in der alles anders war als im klassischen Griechenland: Im Amazonenreich verrichteten Männer Frauenarbeit, Frauen übernahmen Männerrollen. Und damit diese Verhältnisse bestehen blieben (so berichtete es Diodor), wurden die männlichen Nachkommen zu Sklaven ausgebildet. Oder gar nach der Geburt getötet.

Das Volk der kriegerischen Frauen, die unabhängig von Männern ein eigenständiges Leben führten, eigene Städte bauten und sich männlichen Soldaten im Krieg erfolgreich entgegenstellten - gab es sie wirklich oder sind sie einfach nur ein wunderbarer Mythos?

Man erzählt sich, sie genossen und genießen immer noch große Bewunderung, zumal sie nicht nur furchtlos und stark waren, sondern auch noch äußerst attraktiv und vor Erotik nur so sprühten. So genossen die Heldinnen bei den Völkern damals ein hohes Ansehen, waren tapfer und kühn und galten als würdevolle Kriegerinnen. Hinterlistig, grausam oder feige wurden sie dagegen nie dargestellt.

Mit den Amazonen in einem Satz genannt zu werden galt damals für einen Krieger als großes Kompliment. Sogar ein Kaiser wurde mit den Worten: "Du bist der Herr der Welt...dein Ruhm kommt dem einer Amazone gleich" begrüßt. Hörte ein Krieger das Lob, er habe wie eine Amazone gekämpft, wurde er wahrscheinlich knallrot vor Verlegenheit und schritt mit geschwollener Brust von dannen.

Ein Problem stellte sich natürlich schon in einem Leben ohne Männer. Damit die Amazonen nicht austarben, feierten sie jeweils im Frühling an den Grenzgebieten ihres Reiches rauschende Liebesfeste, zu denen sie Männer befreundeter Stämme einluden. Wurde die Frucht der Liebe dann ein Junge, wurden sie bestenfalls zu ihren Vätern zurückgeschickt. Es kam aber auch vor, dass sie die Knaben töteten oder verstümmelten, die Töchter wurden natürlich da behalten und im Stamm großgezogen.

Das große Faszinosum ist die Selbstermächtigung im Frauenstaat. Die Frauen, so wird nicht nur bei den Griechen erzählt, die Frauen gründen diesen Staat, um von Männerunterdrückung befreit zu sein. Sie beschützen ihn durch die kriegerische Ausbildung ihrer Mädchen, und sie schützen innerhalb dieses Staates die Frauen in sehr konsequenter Weise.

Interessante Umsetzung:
die Herrschaft der Frauen in tollen Zeichnungen
5 Franziska meint: Männermordende Frauen: Krieg ist Liebe – so sahen es die Amazonen Die Lippen dünner als die von Angelina Jolie, die Oberweite ein wenig geringer. Ansonsten aber ganz Lara Croft. Die Vorstellung, die sich ...