Man kann ihn demnach als eine Art psychologische Währung verstehen, die man in die Waagschale werfen kann, um das gestörte Gleichgewicht im Gerechtigkeitsgefühl auszugleichen.
Dabei scheint der Schmerz gleich mehrere Funktionen zu erfüllen, glauben die Forscher:
- Zum einen ist er der Preis, durch dessen Zahlung man seine moralische Reinheit wiederherstellen kann.
- Weiterhin signalisiert er anderen die eigene Reue und zeigt, dass man bereit ist, diesen Preis zu zahlen.
- Und schließlich ist das Ertragen von Schmerz auch ein Zeichen der eigenen Stärke und hilft, das positive Selbstbild wiederherzustellen.
Manche Masochisten sind imstande, wenn die Begleitumstände stimmen, Schmerzen tatsächlich zu einer lustvollen Empfindung umzudeuten. Meist wird dieser Vorgang auf die Wirkung körpereigener Opiate, der Endorphine zurückgeführt. Diese Fähigkeit scheint allerdings nicht durch "Übung" zu erwerben zu sein: die Betroffenen berichten in der Regel, sie schon immer besessen zu haben.
Andere finden lediglich die Vorstellung stimulierend, der Partnerin so ausgeliefert zu sein, dass SIE die Macht hat, ihnen Schmerzen zuzufügen; den Schmerzen selbst können sie wenig abgewinnen.
Eine dritte Gruppe können weder den Schmerzen noch dem Machtbeweis, sondern der als real unangenehm empfundenen Situation etwas abgewinnen. Diese sind dann u.U. tatsächlich in der Lage, einen Zahnarztbesuch zu erotisieren.
Schlagende Argumente
Scmerzen in unterschiedlicher Form erdulden dürfen