Es geht nicht nur BDSM-Paaren so: nach einiger Zeit hat man heraus gefunden, was beim Partner gut ankommt, welche Praktiken verlässlich Begeisterung auslösen, und auch, zu welchen Zeiten man seine erotischen Events veranstaltet und wann besser nicht.
Man richtet sich also in der gemeinsamen “Komfortzone” wohlig ein, in der Risiken nicht mehr zu fürchten sind und der beiderseitige Genuss garantiert scheint. “Genuss” ist hier immer auch im BDSM-Sinne zu verstehen und schließt (neigungshalber erwünschtes) Schmerzerleben, Unbequemlichkeiten und psychische Interaktionen, die Herrin und Diener gerne miteinander erleben, ein.
Es könnte also alles bestens sein, gäbe es da nicht einen Stolperstein, der dem erotischen Erleben quasi “eingebaut” ist: Komfort alleine reicht auf Dauer nicht, es braucht den Reiz des Neuen, des Abenteuerlichen, der Herausforderung. Sofern die Beziehung über das bloß Erotische hinaus geht, man sich also richtig liebt und einen Alltag teilt, kann sich die sexuelle “Gemütlichkeit” lange hinziehen. Aber Achtung: untergründig entsteht ein Vakuum in Bezug auf brisante, fordernde Erotik, das ganz plötzlich aufbrechen und Folgen haben kann, wenn einer der beiden plötzlich jemanden trifft, dessen Interesse und Verlockung ungemein SPANNEND wirkt - einfach deshalb, weil diese Spannung im Beziehungsleben kaum oder gar nicht mehr erlebt wird.
Denn schlussendlich ist es zumindest für mich so: Überasche deinen Partner zu jeder Zeit. Das ist in der Liebe genauso und so versuche ich es auch im Spiel. Nichts ist schlimmer als Gewohnheit, also immer wieder ausbrechen, denn das Unerwartete, das Unberechenbare, der Zauber macht in der Partnerschaft sehr viel aus.